Monika Mann und ihr Leben auf Capri von Kerstin Holzer
In diesem sensibel und aufschlussreich geschriebenen Portrait über Monika Mann erfahren wir etwas über die ungeliebte Außenseiterin der berühmten "Mann"-Familie. Vom Schicksal schwer gebeutelt, findet sie in den 1950er Jahren, in der Mitte ihres Lebens, Halt und Liebe auf der italienischen Insel Capri. Etwas, das sie in ihrer eigene Familie nie erfahren sollte. Selbst ihre schriftstellerische Tätigkeit wird von ihnen nie anerkannt, sondern führt im Gegenteil zu Nied und Missbilligung, vor allem von der ältesten Schwester Erika Mann, aber auch von ihrem Vater Thomas Mann und der Mutter Katia. Wie schwer es zu sein scheint, eine Rolle, die man innerhalb eines familiären Gefüges oder später im Freundeskreis eingenommen oder zugewiesen bekommen hat, später im Leben korrigieren zu können, beleuchtet Kerstin Holzer in ihrem Buch auf eindrucksvolle Weise.
Während des Lesens habe ich mir mehr als ein Mal die Frage gestellt: wie vieles davon doch auch auf mein eigenes Leben zutrifft?
Manchmal lässt sie im Gewölberaum der Villa Monacone ihr Metronom laufen, und aus diesem einförmigen Tick-Tack ergibt sich für sie Musik, die die Stille ordnet. Genauso schreibt sie Aphorismen und kurze Prosa, ganz im Jetzt. (Zitat aus dem Buch)
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